Umbau und denkmalgerechte Sanierung des historischen Rathauses der Stadt Frankfurt (Oder)
Der Umbau und die denkmalgerechte Sanierung des historischen Rathauses der Stadt Frankfurt (Oder) ist ein herausragendes Förderbeispiel für den Einsatz der Städtebaufördermittel in Brandenburg. Unterstützt aus dem Programm Stadtumbau ist es das finanziell umfangreichste Einzelvorhaben. Die veranschlagten Gesamtbaukosten haben sich seit dem Baustart 2019 von rund 25 Millionen Euro auf rund 35,7 Millionen Euro erhöht. Von Bund und Land wurden rund 18,9 Millionen Euro Stadtumbaumittel bewilligt. Neun Jahre dauerte es von der Auslobung des Architekturwettbewerbes bis zur Eröffnung des Rathauses der Stadt Frankfurt (Oder) nach gelungener Sanierung.
Das Frankfurter Rathaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Es besteht aus zwei Gebäudeteilen, dem historischen Rathaus aus dem 13./14. Jahrhundert und einem dreiflügeligen Erweiterungsbau um einen Innenhof, der 1913 fertiggestellt wurde. Der prunkvolle Südgiebel des mittelalterlichen Gebäudeteils entstand in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Zwischen 1607 und 1610 fand ein Umbau statt, bei dem unter anderem der nördliche Rathausturm im Stil der Renaissance hinzugefügt wurde. 1953 erfolgte die bauliche Wiederherstellung des zum Ende des 2. Weltkrieges zerstörten Rathauses. 1978 wurde der Neubau des 20. Jahrhunderts funktionell neugestaltet, modernisiert und baulich instandgesetzt. Der Umbau wurde 1978 mit dem Architekturpreis der DDR ausgezeichnet. Seitdem wurden keine umfassenden Sanierungsarbeiten mehr durchgeführt. Vor Beginn der Instandsetzung war der Hauptteil des Rathauses in einem sanierungsbedürftigen Zustand und entsprach nicht mehr den heutigen baulichen Standards. Zur Instandsetzung gehören die denkmalgerechte Sanierung aller Bereiche, der Wiederaufbau der historischen Dachkonstruktion, die Erneuerung der haustechnischen Anlagen, die brandschutztechnische Ertüchtigung des gesamten Gebäudes, die Barrierefreiheit im Gebäude und an den Zugängen sowie der Neubau eines eigenständigen Müllsammelgebäudes neben dem Rathaus. Es wurden Abbruchmaßnahmen und die Schadstoffsanierung durchgeführt, die Stahlkonstruktion für den Dachstuhl nach historischer Kubatur und der Dachstuhl komplett erneuert. Fenster- und Fassadensanierung sowie der Innenausbau sind bereits weitgehend abgeschlossen. Es gab eine Bauverzögerung von etlichen Monaten auf Grund verdeckter Schadstoffaufkommen und Baumängel sowie von Materialengpässen während der Pandemie. Neben modernen Arbeitsplätzen, entstanden nicht nur alte Räume neu, sondern auch zuvor fehlende. Diese schaffen Raum für die Bürgerschaft und für Miteinander. Hell und offen wirkt das historische Rathaus nun im Inneren, zudem modern und flexibel. (Pressemitteilung MIL v. 22.05.2024)
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Thema:
Art:
- Bauliche Maßnahme
Gebietstyp:
- Innenstadt


