Gewerbeflächenerfassung
Gewerbe- und Industriegebiete sowie gewerblich genutzte Flächen des Landes Brandenburg
Das hier vorliegende Arbeitsergebnis bietet eine Zusammenfassung der aktualisierten und neu ermittelten Gewerbedaten in Form gebietsbezogener Exposés.
Gegenstand der Erfassung sind alle Industrie- und Gewerbegebiete soweit sie in einem genehmigten bzw. rechtswirksamen Bebauungsplan (BP) überwiegend Flächen zur gewerblichen Nutzung beinhalten. Hinzu kommen gewerbliche Bauflächen aus genehmigten Flächennutzungsplänen (FNP), die anhand der Luftbildauswertung (Orthofotos) eine bauliche Nutzung bzw. eine erste Erschließung erkennen lassen und in der Regel nicht unter 5 ha groß sind. Weiterhin enthalten sind Altstandorte (vor 1990 gewerblich bzw. industriell genutzt) ohne bauleitplanerischen Hintergrund.
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Mehr Informationen zur Gewerbeflächenerfassung
Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Identifizierung von Gewerbeflächenpotenzialen im Land Brandenburg. Dazu dienen die Sachdaten aus den Recherchen und die Digitalisierung der einzelnen Gewerbegebiete hinsichtlich ihrer äußeren Abgrenzung und inneren Flächennutzung.
Nach Regionen gegliedert finden Sie im Folgenden Karten- und Datenblätter der Industrie- und Gewerbegebiete sowie der gewerblich genutzten Flächen ausgewählter Kommunen (Priorität 1). Das sind Gemeinden mit Status eines Regionalen Wachstumskerns, mit der Funktion eines Ober- oder Mittelzentrums und/oder mehr als 10.000 Einwohnern (Stand 31.12.2018). Landesweit umfasst diese Gruppe 80 Kommunen, die etwas mehr als 60 % der erfassten Gebiete bzw. 70 % der Bruttoflächen abdecken (fast 18.500 ha). Die gewerblich nutzbaren Flächen (Netto) in diesen Auswahlkommunen von etwa 13.900 ha sind anhand der Luftbildauswertung zu 75 % genutzt.
Region
Gebiete
gesamtGebiete
Priorität1Fläche (ha) gesamt
BruttoFläche (ha)
Priorität 1 BruttoFläche (ha)
Priorität 1
NettoPotenzial
Priorität 1
von NettoHavelland-Fläming
279
176
(63 %)7.500
4.700
3.500
21 %
Lausitz-Spreewald
297
154
(52 %)8.100
5.100
3.700
32 %
Oderland-Spree
179
100
(56 %)4.700
3.300
2.500
18 %
Prignitz-Oberhavel
137
99
(72 %)3.800
2.900
2.200
27 %
Uckermark-Barnim
106
71
(67 %)3.100
2.500
2.000
20 %
Zusätzlich aufgeführt werden die Gemeinden mit GVZ Großbeeren, Grünheide (Mark) und Wustermark, die nicht der Priorität 1 zugeordnet sind. In diesen liegen 5 % der Bruttoflächen des Landes, also ca. 1.350 ha bzw. ca. 850 ha Netto.
Den Schwerpunkt in den gebietsbezogenen Dossiers bilden Flächendaten. Hinzu kommen unter anderem Planungsangaben oder die verkehrliche Erschließung. Durch die Luftbildanalyse – und sofern vorhanden kombiniert mit der Bebauungsplanung – ergeben sich folgende digitale Flächen:
- bebaute/genutzte gewerbliche Flächen,
- öffentliche Verkehrsflächen,
- „optische“ Potenziale und
- unbebaute, aber nicht nutzbare Flächen bzw. nicht gewerblich genutzte Flächen.
Die Daten werden bei Bekanntgabe von Änderungen laufend aktualisiert und durch einen Abgleich mit den Informationen der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) geprüft. Die Befragungsergebnisse der Wirtschaftsförderung bzw. der Regionalen Planungsgemeinschaften von 2021 lagen Mitte 2022 noch nicht vor. Die zur Verfügung stehenden Luftbilder erstrecken sich bedingt durch den Befliegungsturnus über den Zeitraum 2019 bis 2021. Bitte beachten Sie dazu die auf den Datenblättern angegebenen Stände. Der Gebietsstand ist der 31.12.2021.Hinweise und aktuelle Informationen zu Gewerbe- und Industriegebieten nehmen wir gern entgegen.
(07/2022)
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Planungsregion Havelland-Fläming
Die Region mit der Besonderheit der zwei kreisfreien Städte Potsdam (P) und Brandenburg an der Havel (BRB) sowie den drei Landkreisen Havelland (HVL), Potsdam-Mittelmark (PM) und Teltow-Fläming (TF) hat etwa 280 Industrie- und Gewerbegebiete sowie gewerblich genutzte FNP-Flächen zu bieten. Fast zwei Drittel davon liegen in den prioritären 21 Orten mit zentralörtlicher oder besonders wirtschaftsrelevanter Funktion, die in den Dossiers näher betrachtet werden.
In der Planungsregion Havelland-Fläming gibt es nach derzeitigen Angaben etwa 7.500 ha Industrie- und Gewerbeflächen (Brutto), ca. 28 % der Flächen des Landes Brandenburg. In den prioritären Orten befinden sich davon 4.660 ha – also 62 %, wobei der Anteil im Landkreis Havelland nur 44 % beträgt – weit über die Hälfte der gewerblichen Fläche liegt hier also außerhalb der Orte Rathenow, Nauen, Brieselang und Falkensee. Maßgeblichen Anteil daran haben das GVZ in Wustermark, das Altindustrieareal Premnitz und Gebiete in Ketzin/Havel. Weitere große Gewerbe- und Industrieflächen außerhalb der Zentren sind im Landkreis TF das GVZ Süd Großbeeren und das Industriegebiet Bernhardsmüh Baruth/Mark sowie in PM Gebiete entlang der BAB 9.
Die GVZ Berlin West (Teilfläche Wustermark) und Berlin Süd Großbeeren gehören zu den zehn größten Gewerbe- und Industrieflächen des Landes Brandenburg. Vorhandene Potenziale belaufen sich auf 4 bzw. 15 ha. Für diese beiden Kommunen sind ebenfalls Dossiers erstellt worden.
Nur etwa 20 % der gewerblich nutzbaren Flächen stehen als Potenzialflächen zur Verfügung – sowohl in den hier näher betrachteten Priorität-1-Kommunen als auch bezüglich der gesamten Planungsregion. Angaben zum Vermarktungsstand aus den Kommunen zu noch vorrätigen Gewerbe- und Industrieflächen fallen aber geringer aus als die „optischen Potenzialflächen“ dieser Untersuchung, da veräußerte, aber noch ungenutzte Flächen vorhanden sind bzw. die bei der Bearbeitung aktuellsten Luftbilder neuere Nutzungen noch nicht abbildeten.
Mit Stand 31.12.2020 haben mittlerweile die beiden Gemeinden Dallgow-Döberitz und Schönwalde-Glien ebenfalls über 10.000 Einwohner. In diesen beiden Gemeinden liegen zusätzlich ca. 50 ha gewerbliche Flächen Netto mit weniger als 4 ha Potenzial, die in Dossiers visualisiert werden.
(07/2022)
kreisfreie Städte
Landkreis Havelland
Landkreis Potsdam-Mittelmark
Landkreis Teltow-Fläming
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Planungsregion Lausitz-Spreewald
In der Planungsregion mit ihren vier Landkreisen Elbe-Elster (EE), Oberspreewald-Lausitz (OSL), Spree-Neiße (SPN), Dahme-Spreewald (LDS) und der kreisfreien Stadt Cottbus (CB) sind fast 300 Industrie- und Gewerbegebiete sowie gewerblich genutzte FNP-Flächen registriert. In den hier näher dargestellten Auswahlkommunen mit zentralörtlicher oder besonders wirtschaftsrelevanter Funktion befinden sich etwa die Hälfte der Gebiete, davon allein 100 in den Regionalen Wachstumskernen Cottbus, Spremberg, Schönefelder Kreuz (Königs Wusterhausen, Schönefeld, Wildau) und dem aus fünf Gemeinden bestehenden RWK Westlausitz.
Die Region hat im Vergleich nicht nur die höchste Anzahl an Industrie- und Gewerbeflächen, sondern liegt auch bezüglich der Bruttoflächen vorn (30 % der Flächen des Landes Brandenburg). Hier ist auch der höchste Anteil an der Siedlungs- und Verkehrsfläche aller Planungsregionen zu verzeichnen (11 %). Fast zwei Drittel der über 8.100 ha Brutto-Gewerbeflächen der Region Lausitz-Spreewald liegen in den 19 ausgewählten Orten und bieten etwa 3.700 ha gewerblich nutzbare Flächen. Davon sind anhand der Luftbildauswertung nahezu 70 % bereits bebaut/genutzt – im Landkreis Dahme-Spreewald 75 %, in CB 65 %. Demnach stehen noch ca. 1.200 ha als Potenzial zur Verfügung.
Die Angaben zum Vermarktungsstand aus den Kommunen zu noch vorrätigen Gewerbe- und Industrieflächen fallen teilweise geringer aus als die „optischen Potenzialflächen“, da veräußerte, aber noch ungenutzte Flächen vorhanden sind bzw. die bei der Bearbeitung aktuellsten Luftbilder neue Nutzungen noch nicht abbildeten.
In der Region befinden sich vier der zehn größten Industrie- und Gewerbestandorte des Landes Brandenburg: der Industriepark Schwarze Pumpe, der Industriestandort Kraftwerk Jänschwalde, der Technologie- und Industriepark Cottbus (TIP) und der Chemiestandort Schwarzheide.
(07/2022)
kreisfreie Stadt Cottbus
Landkreis Elbe-Elster
Landkreis Dahme-Spreewald
Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Landkreis Spree-Neiße
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Planungsregion Oderland-Spree
In den Landkreisen Märkisch-Oderland (MOL), Oder-Spree (LOS) sowie der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) (FF) befinden sich ca. 180 Industrie- und Gewerbegebiete sowie gewerblich genutzte FNP-Flächen. Davon liegen 100 in den 14 Auswahl-Gemeinden, zu denen auch die Mittelzentren Beeskow und Seelow gehören, die keine 10.000 Einwohner erreichen. Allein die beiden Regionalen Wachstumskerne Fürstenwalde/Spree und Frankfurt (Oder)-Eisenhüttenstadt verfügen über ein Viertel der gewerblich oder industriell genutzten Gebiete der Region.
70 % der ca. 4.660 ha Bruttofläche der Planungsregion liegen in den ausgewählten Orten mit zentralörtlicher oder besonders wirtschaftsrelevanter Funktion. Davon stehen über 2.500 ha für eine Gewerbenutzung zur Verfügung bzw. werden bereits genutzt (Netto). Anhand der Luftbildinterpretation sind auf mehr als 80 % dieser gewerblich nutzbaren Flächen bauliche Anlagen oder gewerbliche Nutzungen erkennbar, 465 ha Flächen stehen demnach noch als Potenzial zur Verfügung. In LOS liegt der Potenzialflächenanteil bei 14 %, in MOL bei 20 % und in Frankfurt (Oder) bei 30 %. Die Höhe des Potenzials in Frankfurt (Oder) ist auf die Neuausweisung eines Industrieareals an der BAB 12 zurückzuführen. Weitere Flächen könnten hier in den nächsten Jahren hinzukommen.
Teilweise liegen Vermarktungsangaben zur verfügbaren Fläche von Gebieten vor, die geringer ausfallen als die „optischen Potenziale“ der Luftbildauswertung, da sich der Stand der aktuellen Fotos zwischen 2019 bis 2021 bewegt und neue Nutzungen noch nicht abbilden oder aber veräußerte Flächen teilweise noch nicht bebaut sind.
Mit dem „Industriegebiet EKO Stahl GmbH“ befindet sich die zweitgrößte Gewerbe- bzw. Industriefläche des Landes Brandenburg in der Region (640 ha Bruttofläche). Das Gelände der Teslafabrik in Freienbrink gehört ebenso zu den zehn größten Industriearealen des Landes (etwa 300 ha). Es liegt in der Gemeinde Grünheide (Mark), die als GVZ-Standort zusätzlich zu den prioritären Orten dargestellt wird.
(07/2022)
kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
Landkreis Oder-Spree
Landkreis Märkisch-Oderland
Externe Links
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Planungsregion Prignitz-Oberhavel
In den Landkreisen Prignitz (PR), Ostprignitz-Ruppin (OPR) und Oberhavel (OHV) befinden sich 137 Industrie- und Gewerbegebiete sowie gewerblich genutzte FNP-Flächen. Davon liegen knapp drei Viertel in den Mittelzentren, Regionalen Wachstumskernen und Orten mit mehr als 10.000 Einwohnern. Allein im Landkreis Oberhavel wurden in diesen prioritären Kommunen fast 50 Flächen registriert und näher betrachtet.
In der Planungsregion Prignitz-Oberhavel gibt es nach derzeitigen Angaben etwa 3.800 ha Industrie- und Gewerbeflächen (Brutto). Das entspricht weniger als 8 % der Siedlungs- und Verkehrsfläche und ist damit geringster Anteil aller Regionen. In den prioritären Orten befinden sich fast 80 % (2.900 ha) der Bruttoflächen, wobei der Anteil in OPR bei unter 50 % liegt - die Hälfte der gewerblichen Fläche des Landkreises sich also außerhalb der Zentren Kyritz, Neuruppin und Wittstock/Dosse befindet. Maßgeblichen Anteil daran haben drei große Gebiete entlang der BAB 24: das Gewerbe- und Industriegebiet Heiligengrabe, der Temnitzpark (Dabergotz/Märkisch Linden) sowie der Gewerbepark "Ländchen Bellin" (Fehrbellin). Große Flächen befinden sich weiterhin in Neustadt (Dosse). Die Kommune Pritzwalk (Mittelzentrum in Funktionsteilung mit Wittstock/Dosse) hat mit dem „Gewerbepark Prignitz Falkenhagen/Rapshagen“ eines der größten Gewerbegebiete Brandenburgs. Im Landkreis Oberhavel befinden sich 90 % der Flächen in den prioritären Orten. Hier spielt der Regionale Wachstumskern Oranienburg-Hennigsdorf-Velten (RWK O-H-V) eine maßgebliche Rolle.
Die 99 näher untersuchten Gewerbe- und Industrieflächen der Region sind in Dossiers aufgearbeitet. Insgesamt gibt es in diesen Gebieten ca. 2.200 ha gewerblich nutzbare Flächen (Netto), von denen 27 % nach Auswertungen von Luftbildern noch nicht bebaut/genutzt sind (in PR 43 %, in OPR 26 % und in OHV nur noch 16 %). Etwa 575 ha Potenzialflächen stehen demnach in den ausgewählten Gemeinden zur Verfügung (ca. 325 ha in PR, 160 ha in OHV und ca. 90 ha in OPR).
Die Angaben zum Vermarktungsstand aus den Kommunen zu noch vorrätigen Gewerbe- und Industrieflächen fallen teilweise geringer aus als die „optischen Potenzialflächen“, da veräußerte, aber noch ungenutzte Flächen vorhanden sind bzw. die bei der Bearbeitung aktuellsten Luftbilder Stände von 2019 bis 2021 aufwiesen.
(07/2022)
Landkreis Oberhavel
Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Landkreis Prignitz
Externe Links
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Planungsregion Uckermark-Barnim
In den beiden Landkreisen, die der Region ihren Namen geben, werden zehn Kommunen hinsichtlich ihrer gewerblichen Flächen dargestellt. Es handelt sich dabei um die sechs Mittelzentren, darunter die Regionalen Wachstumskerne (RWK) Eberswalde und Schwedt/Oder sowie um vier weitere Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern, von denen Ahrensfelde, Panketal und Wandlitz unmittelbar an Berlin angrenzen.
In der Region Uckermark-Barnim gibt es 106 Industrie- und Gewerbegebiete bzw. gewerblich genutzte FNP-Flächen mit ca. 3.100 ha Gesamtfläche und damit 8,5 % der Siedlungs- und Verkehrsfläche. Davon befinden sich 71 Gebiete mit ca. 2.500 ha (82 %) in den zehn ausgewählten Kommunen. Anhand von Planungsunterlagen und Luftbildauswertungen (zu beachten ist der jeweilige Stand der Luftbilder) ergibt sich in diesen Gemeinden eine tatsächliche Nutzung von 80 % der gewerblich nutzbaren Flächen. Demzufolge stehen dort zum Erhebungsstand ca. 390 ha Potenzialflächen zur Verfügung. Über den Vermarktungsstand dieser freien Flächen kann aufgrund der Untersuchungsmethodik keine abschließende Aussage getroffen werden. Veräußerte, aber noch leere Flächen werden hier als Potenzial für eine künftige Nutzung gewertet.
In der Region befindet sich das größte Gewerbe- und Industriegebiet Brandenburgs – der Industriepark PCK Raffinerie Schwedt mit ca. 900 ha Bruttofläche. Eine mögliche Erweiterung ist hierbei noch nicht berücksichtigt. Neben Schwedt/Oder sind Eberswalde und Bernau bei Berlin die Orte mit einem großen Anteil an gewerblichen Flächen der Region. Eberswalde mit über 400 ha Bruttofläche beherbergt ein Drittel der Gewerbefläche des Landkreises Barnim.
(07/2022)
Landkreis Barnim
Landkreis Uckermark
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